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Was sind ETF’s?

Autorenbild: CashflowCashflow

Ein ETF ist ein «Exchange Traded Fund», sprich ein Börsengehandelter Indexfonds der die Wertentwicklung eines Indexes, Branche oder Sektors abbildet. Nehmen wir die einzelnen Elemente des Wortes «Börsengehandelter Indexfonds» mal auseinander:


«Börsengehandelt» bedeutet, dass man das Wertpapier an einer Börse kaufen oder verkaufen kann. Dabei entstehen wie bei Aktien Gebühren für den Kauf oder Verkauf. (Es gibt bestimmte Anbieter, welche im Rahmen einer besonderen Aktion ETF’s ohne Gebühren zur Verfügung stellen, dies ist meist zeitlich begrenzt)


Ein «Index» dokumentiert die Entwicklung von einer bestimmten Auswahl von Aktien. Jeder Index hat einen Sinn und Zweck und gewichtet die Aktien danach, so gibt es den S&P500, welcher die 500 grössten Börsennotierten Unternehmen der USA beinhaltet. Andere Beispiele sind der DAX30, welcher die 30 grössten börsennotierten Deutschen Werte beinhaltet oder der SMI, welcher die 20 grössten Schweizer Werte abbildet.


Bei «Fonds» gibt es 2 verschiedene Arten: Aktiv gemanagte Fonds oder ein passiv gemanagter Fonds. Bei aktiv gemanagten Fonds gibt es professionelle Anleger, welche entscheiden Welches Wertpapier oder welches Finanzinstrument wann gekauft oder verkauft wird, dies erfordert zeitintensive Analysen des Marktes und kostet dementsprechend eine Gebühr von 1% - 3%, ob nun eine positive Rendite gemacht wurde oder nicht, ausserdem wird direkt bei der Fonds Gesellschaft investiert und nicht an einer Börse.

Passiv gemanagte Fonds oder «ETF’s» haben einen im Voraus definierten Kriterienkatalog nach dem entschieden wird, welche Aktien mit welcher Gewichtung gekauft oder verkauft werden müssen. Dies geschieht automatisiert und ist deswegen wesentlich günstiger, die Gebühren liegen beim Kauf auf dem Niveau eines Aktienkaufs und die jährliche Gebühr kann von 0.1% - 0.5% betragen. Es gibt wenige besondere ETF’s welche höheren Gebühren haben, diese sind aber auf einen sehr besonderen Sektor oder Markt spezialisiert. In einem Fonds können Aktien enthalten sein, aber auch Rohstoffe, Edelmetalle, Anleihen und vieles mehr, je nach dem was der Fonds genau abbilden soll.


Ein ETF auf den S&P500 bildet somit die Wertentwicklung des S&P500 Index nach, das bedeutet, man muss nicht alle Aktien des Indexfonds selbst kaufen und entsprechend gewichten, sondern man kann das direkt über dieses Instrument machen. Es gibt auch ETF’s welche Länder, Branchen, Regionen oder sogar die weltweit grössten Firmen in einem einzigen Finanzinstrument abbilden. So etwas kann sehr vorteilhaft sein, wenn zum Beispiel ein Land für dich als Investment interessant ist, du jedoch keinen guten Anschluss an diese Börse hast, was in vielen Asiatischen Ländern der Fall ist, oder auch China, da kann man nur direkt Aktien kaufen, wenn man die Staatsbürgerschaft hat.


Die Replikation (das abbilden der entsprechenden Aktien) kann in verschiedenen Arten stattfinden, dabei ist die gängigste die Physische Abbildung. Bei der Physischen Replikation / Abbildung wird durch eine gegründete Gesellschaft jede Aktie 1:1 gekauft, welche im Index sein soll. So schwankt der Wert dieser Gesellschaft genau so, wie der Wert der Titel welche gekauft wurden. Um die Anleger an den Kursgewinnen oder Verlusten zu beteiligen, gibt die Gesellschaft ETF Anteile (Ähnlich wie Aktien) an die Anleger aus.


Neben den üblichen «Long ETF’s» gibt es auch «Short ETF’s», welche sich gegensätzlich zum Index bewegen, um hier Profit zu machen, muss der Index der abgebildet wird eine negative Rendite machen. Man setzt damit auf fallende Kurse. Wenn der Kurs des Indexes um 5% fällt, macht dieser ETF 5% plus. Diese Art von ETF ist sehr riskant, zumal die meisten Märkte auf lange Sicht steigen!

Beide ETF Varianten können auch gehebelt (Leverage) gehandelt werden. Diese besondere Art der Investition bedeutet, dass der Index überproportional von Gewinnen und Verlusten partizipiert. Ein 2er Hebel bedeutet, dass wenn der Index 2% gewinnt, steigt der ETF um 4%. Man verdoppelt sozusagen den Einsatz mit Fremdkapital. Dasselbe passiert jedoch auch, wenn der Index fällt, dann verdoppelt sich der Verlust im ETF. Auch hier ist das Risiko/Chancen Verhältnis sehr hoch, es potenziert sich mit jedem weiteren Hebel. «Short» und «Leveraged» ETF’s sind somit sehr Spekulativ und sind als Langfristiges Anlageprodukt ungeeignet.


Die Namen der ETF’s hören sich meist sehr Exotisch an. Die Zusammenstellung eines ETF Namen ist wie folgt: «Lyxor MSCI Emerging Markets (2x) Leverage Short UCITS ETF»

«Lyxor» ist der Anbietername;

«MSCI Emerging Markets» ist der Indexname;

«2x Leverage» bedeutet, dass ein 2er Hebel angewendet wird;

«Short» bedeutet, dass es sich um einen Short ETF handelt und auf fallende Kurse gesetzt wird;

«UCITS ETF» ist der regulatorische Hinweis.


Hinzu kommen in der Regel noch Informationen zur Ausschüttung (ähnlich der Dividende bei Aktien). Es gibt ETF’s welche Erträge ausschütten, welche meist mit D / Dis / Dist abgekürzt werden. (Englisch Distributing, zu Deutsch verteilen oder austeilen) Es gibt aber auch ETF’s welche nicht ausschütten und die Rendite komplett Thesaurieren, diese haben die Abkürzung C / Acc. (Englisch Accumulating, zu Deutsch akkumulieren, aufrechnen, aufsummieren)


Bei ETF’s ist es auch wichtig, in welcher Währung der Index abgebildet wird, da je nach dem ein Währungsrisiko besteht. Um diese Währungsrisiken abzuschwächen, kann ein ETF auch gehedged werden, zu Deutsch abgesichert. Das bedeutet, dass ein ETF auf den S&P500 welcher normalerweise in Dollar notiert, auch in Euro oder Schweizer Franken abgesichert werden kann, so kann das Währungsrisiko verringert werden.


Ihr seht also: Es gibt unglaublich viele verschiedene ETF’s in diversen Formen und Varianten, es ist für jeden etwas Passendes dabei.


Vorteile eines ETF’s: Dadurch, dass diese an Börsen gehandelt werden, sind diese relativ liquide, durch die diversen Werte, welche der ETF enthält, ist er in der Regel breit diversifiziert, Transparent und auch kostengünstig. Im Gegensatz zu anderen Finanzinstrumenten hat ein ETF einen geringen «Tracking Error» bzw. sehr wenig Abweichung zum Index. Es gibt kein Emittenten Risiko bei ETF’s, das bedeutet, wenn der Anbieter des ETF’s pleitegeht, ist dein Investment nicht in Gefahr, da das Vermögen als Sondervermögen gilt und nicht vom Anbieter gehalten, sondern nur verwaltet wird.


Nachteile eines ETF’s: Es entsteht eine Jährliche Gebühr, welche bezahlt werden muss, die sogenannte «TER» (Total Expense Ratio) oder Gesamtkostenquote. Diese sind oft bei 0.2% können jedoch auch wesentlich höher oder tiefer sein, was von einer möglichen Rendite abgezogen werden muss. Wichtig: Diese Kosten kommen so oder so auf den Investor zu, ob er nun eine positive Rendite gemacht hat oder eine negative.


ETF's sind sehr gut für Anfänger geeignet, man muss sich jedoch auch hier erst mit der Materie auseinandersetzen.



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Stand am

21.01.2024

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